Caroline Charrière
Caroline Charrière

Mittelland Zeitung, Elisabeth Feller, 17.3.2006

›Quatuor Ophélie

Immer wieder inspirierte der Topos Ophelia Dichter sowie Musiker wie jüngst die 46-jährige Schweizer Komponistin Caroline Charrière. Auch ihr wird Ophelias Schicksal zur Metapher für menschliches Leiden. In ihrem für das Amar Quartett geschriebenen Werk « Ophélie » thematisieren zwei von drei kurzen Sätzen Schmerz. Das auf « L’innocence » (Unschuld) folgende « La blessure » evoziert mit seinen Eruptionen Wut, Verletzung und Kränkung ; der dritte Satz « La mort-la paix » ist ein Verdämmern hart an der Grenze Zum Verstummen. Die Komponistin verwendet hierfür extrem hohe Lagen, Flageolett-Klänge sowie jenes Geräuschhafte, das -insbesondere bei Viola und Violoncello - an menschliche Atem erinnert.

In seinem steten Oszillieren zwischen Schmerz end Entsagung geht Charrières Werk unter die Haut- vorab, wenn es derart exquisit gespielt wird wie vom Amar Quartett Im Rahmen der Villa-Boveri-Konzerte.

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